Das Angewandte Informatik Studium
Im Studium der Angewandten Informatik werden zahlreiche Fächer gelehrt. Das Angewandte Informatik Studium selbst umfasst meist sechs, mitunter auch mehr Semester und verfügt über mindestens eine Praxisphase, in der auch praktisches Wissen vermittelt wird. In den ersten drei Semestern werden vor allem die theoretischen Inhalte der Angewandten Informatik gelehrt – das ist besonders in diesem Bereich von größter Wichtigkeit, um mit den stetig wechselnden und steigenden Anforderungen in diesem Beruf mithalten zu können.
So werden in den ersten drei Semestern vor allem die technischen Grundlagen der Angewandten Informatik vermittelt. Dazu zählt sowohl der Umgang mit Daten und Rechnerstrukturen, als auch die gesamte Komplexität von Entwicklungs- und Verbesserungsprozessen. Programmierung, Web- und Mediendesign, BWL und Webapplikationen stehen ebenfalls auf dem Lehrplan. Schwerpunkte unterscheiden sich hier jedoch stark, je nach gewählter Hochschule oder Universität beinhaltet das Studium der Angewandten Informatik unterschiedliche Schwerpunkte.
Nach dem Studium der Grundlagen wird das eigene Wissen nicht nur durch die Inhalte im Studium selbst, sondern auch durch diverse Seminare und Übungen in der Berufswelt, sowie ausgefallene Projektarbeiten vertieft. Hier kommen sehr oft auch bereits in der Praxis arbeitende Unternehmen zum Einsatz, die besondere Anforderungen an die Studierenden stellen und so deren Leistungen überprüfen. Außerdem gilt es, in dieser Phase des Studiums der Angewandten Informatik einen Schwerpunkt auszusuchen, auf den man sich festlegt. Auch diese unterscheiden sich je nach gewählter Hochschule oder Universität.
Zur Auswahl stehen im Allgemeinen sowohl Wirtschaftsinformatik, als auch Medien- oder Ingenieursinformatik, ebenso Computergrafik, die Einbettung von Systemen in den Berufsalltag oder die Systemverteilung für ganze Regionen. Die Wahl des Schwerpunktes im Angewandten Informatik Studium ist vor allem dafür wichtig, in der eigenen Bachelor- oder Masterarbeit nach Abschluss des Studiums der Angewandten Informatik über das gewählte Thema schreiben zu können.
Auch eine zwölfwöchige Praxisphase umfasst das Angewandte Informatik Studium. Mitunter kann auch ein ganzes Praxissemester fällig werden – das hängt ganz von dem gewählten Schwerpunkt und der Komplexität des Themengebietes ab. Die Praxisphase ist im Regelfall zum Ende des Studiums hin zu absolvieren und soll den Studierenden auf den Berufsalltag vorbereiten. Im Anschluss erfolgt die Vergabe des Bachelor Titels im Bereich der Angewandten Informatik.
Wem das nicht genügt, der kann den Studiengang der Angewandten Informatik auch bis hin zur Masterarbeit fortsetzen. Das hängt primär von den eigenen Zielen ab: Wenn man in den praktischen Berufsalltag einsteigen möchte, eignet sich ein Bachelor-Abschluss bereits hervorragend um eine gute Stelle zu erlangen. Wer dagegen den Master-Bereich einschlägt, wird mehr in die forschungsorientierteren Sektoren gelangen und dort entweder als Lehrkraft an Universitäten und Hochschulen selbst zum Einsatz kommen, oder aber bei der theoretischen und mitunter auch praktischen Entwicklung neuer Bereiche der Angewandten Informatik eingesetzt werden.
Meist erfolgt mit einem Master-Abschluss jedoch keine praktische Arbeit in einer ausführenden Position. Führungspositionen dagegen sind mit einem Masterabschluss in der Angewandten Informatik nicht unwahrscheinlich. Um den Masterabschluss zu erhalten, müssen mindestens vier weitere Semester nach dem Bachelor-Studium der Angewandten Informatik absolviert werden.
Voraussetzungen für ein Studium der Angewandten Informatik
Um an einer Universität für Studium der Angewandten Informatik aufgenommen zu werden, sollte man über die fachgebundene Hochschulreife verfügen. An Fachhochschulen genügt auch die allgemeine Fachhochschulreife. Mit einer passenden Berufsausbildung in diesem Bereich wird man häufig auch von FHs zum Studium der Angewandten Informatik zugelassen. Ebenfalls hilfreich kann hier ein Meistertitel in diesem Berufsfeld sein. Da es keine Zulassungsbeschränkungen durch einen NC oder eine Eignungsprüfung gibt, genügt für das Studium selbst eine Einschreibung – über die Aufnahme entscheidet der Bildungsträger dann völlig autark.
Dennoch sind natürlich gewisse persönliche Voraussetzungen gegeben, um erfolgreich das Studium der Angewandten Informatik bestreiten zu können. Dazu gehört eine Affinität zu den Fächern Physik und Mathematik, die sich bereits im Schulalltag rauskristallisiert haben sollte und eine notwendige Grundlage für das gesamte Studium bietet. Auch sollte bereits zu Studienbeginn mindestens eine Programmiersprache vollständig beherrscht werden – im Rahmen des Studiums der Angewandten Informatik wird man noch zahlreiche weitere erlenen.
Da im wissenschaftlichen Bereich der Angewandten Informatik ausschließlich in der englischen Sprache kommuniziert wird, sollte man zudem über herausragende Englisch-Kenntnisse verfügen und die Sprache im besten Fall fließend und fehlerfrei sowohl sprechen als auch schreiben können. Vor allem jedoch muss sowohl ein großes Interesse, als auch das notwendige Vergnügen im Umgang mit Computern vorhanden sein. Wenn dieses nicht gegeben ist, handelt es sich bei dem Studium der Angewandten Informatik um den falschen Beruf. Ansonsten ist auch ein allgemeines, abstraktes Denken von Vorteil, ebenso wie analytische Fähigkeiten und ein hohes Maß an Disziplin. Technisches Verständnis und Kreativität werden auch vorausgesetzt.