Persönliche Voraussetzungen für ein Fahrzeugtechnik-Studium
Das Fahrzeugtechnik-Studium eignet sich für Sie, wenn Sie Interesse an Fahrzeugen sowie naturwissenschaftlichen und technischen Phänomenen haben. Handwerkliches Geschick und körperliche Kraft sind nützliche Voraussetzungen. Auch eine gute Koordinationsfähigkeit und die Fähigkeit zum analytischen, verknüpfenden Denken bilden eine gute Basis.
Unbedingt sollten Sie über ein grundlegendes Verständnis für die Bereiche der Naturwissenschaft verfügen, darunter die Mathematik, Physik, Mechanik und Technik. Wenn Sie bereits erste Erfahrungen im Bereich der KFZ-Mechatronik sammeln konnten, sei es durch eine Berufsausbildung oder durch eigene Reparaturen am eigenen Auto, ist dies von Vorteil.
Da Fahrzeugtechnik ein international relevantes Gebiet ist, sind gute Englischkenntnisse besonders im schriftlichen Bereich wichtig. Teile der Literatur, die im Fahrzeugtechnik-Studium verwendet wird, können auf Englisch vorliegen.
Zulassungsvoraussetzungen für ein Fahrzeugtechnik-Studium
Die reguläre Zulassungsvoraussetzung ist das Abitur (allgemeine Hochschulreife) für Universitäten oder das Fachabitur (Fachhochschulreife) für Hochschulen. Bei den meisten Hochschulen liegt der Numerus Clausus (NC) zwischen 2,2 und 2,7. Sollten Sie nicht über ein Abitur verfügen, gibt es die Möglichkeit des sogenannten dritten Bildungsweges, etwa über eine abgeschlossene Meisterprüfung. Auch eine Kombination aus Berufserfahrung und einer Zulassungsprüfung ist in einigen Bundesländern möglich.
Das Studium der Fahrzeugtechnik kann dabei als Vollzeitstudium, als Fernstudium und auch als berufsbegleitende Variante (duales Studium) belegt werden.
Inhalte und Aufbau des Fahrzeugtechnik-Studiums
Ein Fahrzeugtechnik-Studium gliedert sich zunächst in zwei Teile, das Grundstudium und das Hauptstudium. Es sind in Deutschland sowohl ein Bachelor- als auch ein Master-Abschluss in Fahrzeugtechnik möglich.
Im Grundstudium Fahrzeugtechnik erwerben Sie die grundlegenden theoretischen Kenntnisse, die im Hauptstudium vertieft werden und auf denen sich die Spezialisierungen aufbauen. Fachbereiche der Fahrzeugtechnik, die im Grundstudium behandelt werden, sind beispielsweise:
- Physik
- Chemie
- Werkstoffwissenschaft
- Elektrotechnik
- Technische Mechanik
- Informatik
- Technisches Zeichnen
- Statik
- Maschinenelemente
- Fahrzeugelektronik
- Thermodynamik
- Mikro-Computertechnik
- sowie eine Fremdsprache, in der Regel Englisch
Die genauen Inhalte variieren je nach gewählter Hochschule. Vor allem geht es um den Erwerb und die Festigung theoretischer Kenntnisse in den naturwissenschaftlichen Bereichen. In den ersten zwei Semestern weist ein Fahrzeugtechnik-Studium große Ähnlichkeiten mit dem Studium der Fahrzeugelektronik auf. Sollten Sie feststellen, dass Ihre Interessen sich verändert haben, ist ein Wechsel an dieser Stelle noch relativ unkompliziert möglich.
Das Hauptstudium baut auf den im Grundstudium erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten auf und bietet Möglichkeiten der Spezialisierung. Themenbereiche können je nach Hochschule unter anderem sein:
- Signale und Systeme
- Verbrennungsmotoren
- Fahrzeugelektronik
- Produktentwicklung mit CAD
- Softwaretechnologie
- Fahrzeugkomponenten
- Antriebstechnik
- Leichtbau
- Wärme- und Stoffübertragung
- Mechanik
Auch das Gebiet Sozialkompetenz wird an einigen Hochschulen als Teil der Fahrzeugtechnik angeboten, um die Studenten auf späteren Kundenkontakt oder das Einnehmen von Führungspositionen vorzubereiten.
Im späteren Teil des Hauptstudiums erfolgt die Spezialisierung je nach Neigung der Studenten und Angebot der Hochschulen. Schwerpunkte sind unter anderem Fahrzeugbau, Fahrzeugentwicklung und Fahrzeugsicherheit, aber auch eine Konzentration auf Fahrzeugteile wie Karosserie, Antrieb oder Fahrwerk. Auch ein Fokus auf diverse Fahrzeugarten ist möglich, etwa Schienenfahrzeuge oder Fahrzeuge in der Land- und Forstwirtschaft.
Im Hauptstudium wird Praxisteilen größerer Raum gegeben. Beispielsweise sind Projektarbeiten oder Praktika vorgesehen. Häufig arbeiten die Hochschulen eng mit der Fahrzeug- oder Zuliefererindustrie zusammen. So ist das Sammeln praktischer Erfahrungen problemlos möglich. Für das Verfassen der Bachelor- oder Master-Thesis können entstandene Kontakte genutzt werden, um eine praxisnahe Abschlussarbeit zu entwerfen.
Abschluss und Dauer des Studiums
Die Regelstudienzeit für den Bachelor-Studiengang der Fahrzeugtechnik beträgt je nach Hochschule 6 bis 8 Semester. Er schließt mit der Erstellung der Bachelor-Thesis und einer Abschlussprüfung. Der Bachelor-Studiengang führt zum Erreichen des Bachelor of Engineering (B.Eng.) oder Bachelor of Science (B.Sc.).
Im Anschluss kann der Master-Studiengang Fahrzeugtechnik belegt werden. Hier beträgt die Regelstudienzeit weitere 3 bis 4 Semester. Es wird der Abschluss Master of Engineering (M.Eng.) oder Master of Science (M.Sc.) erlangt.
Hochschulen mit einem Fahrzeugtechnik-Studium
Aktuell (2017-) bieten folgenden Hochschulen in Deutschland ein Fahrzeugtechnik-Studium an: