Elektrotechnik - Definition, Studium, Berufsaussichten, Gehalt

Was ist Elektrotechnik?

Die Elektrotechnik beinhaltet jegliche Art von Prozessen, in denen Elektrizität erzeugt, übertragen oder verteilt wird. Das umfasst die von Kraftwerken gelieferte Energie ebenso wie die Konstruktion von Flugzeugen, den Bau von Autos und die Herstellung von Kühlschränken und Fernsehern. Auch die mediale Verbreitung und der Transport von Nachrichten, Daten und Informationen fallen in den Bereich der Elektrotechnik.

Die Grenzen zur Informatik werden immer fließender. Elektrotechnik ist in Deutschland ein gefragtes Fachgebiet, da die Unternehmen große Investitionen in die Entwicklung von Schlüssel- und Zukunftstechnologien machen. So werden im Jahr rund 20 Milliarden Euro für Forschung, Entwicklung, Aus- und Weiterbildung geleistet, womit ein Studium der Elektrotechnik die besten Voraussetzungen für eine herausfordernde berufliche Zukunft bildet.

Elektrotechnik Studium

Das Elektrotechnik Studium

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Für ein Studium der Elektrotechnik sind gute Grundlagen in Mathematik und Physik Pflicht. Außerdem zeichnet sich das Studium je nach gewählter Universität oder Fachhochschule durch einen hohen Praxisbezug aus, mehrmonatige Praktika in der Industrie oder spezialisierten Unternehmen sind Pflicht. Da Informations- und Nachrichtentechnik mittlerweile den Arbeitsalltag in der Elektrotechnik prägen, ist es an vielen Ausbildungsstätten möglich, diese beiden Studiengänge zu kombinieren. Nach dem recht allgemein gehaltenen Grundstudium stehen verschiedene Vertiefungsbereiche und Schwerpunkte zur Auswahl.

In der elektrischen Energietechnik wird sich mit der Umwandlung von primärer Energie in elektrische Energie befasst. Hier verschiebt sich der Fokus immer mehr in Richtung erneuerbarer Energien. Ebenfalls interessanter wird eine Spezialisierung auf Mikroelektronik im Bereich Mikro- und Nanotechnik.

Im Bereich Informationstechnik geht es um Nachrichtenübertragung- und Verarbeitung. Weitere Spezialisierungsoptionen sind Medizintechnik, Verkehrsleittechnik, Plasmatechnik, Robotik, Infrarot- und Lasertechnik oder Computer- und Softwaretechnik.

Wichtig ist es, sich im Studium nicht zu früh auf ein Gebiet festzulegen, sondern sich zunächst auf die Grundlagen zu konzentrieren. Die Abschlussarbeit sollte sich allerdings auf den Bereich konzentrieren, in dem die spätere Berufstätigkeit angestrebt ist.

Elektrotechnik Bachelor

Das Bachelorstudium Elektrotechnik

Im Bachelorstudium werden die wissenschaftlichen Grundlagen in den Bereichen Informationstechnik, Elektronik sowie Mess- und Regeltechnik gelegt. Die dabei vermittelten Methoden befähigen, Anlagen und elektrische Funktionseinheiten zu entwickeln und bereits bestehende Einrichtungen zu verbessern. Zu den Pflichtmodulen, die entweder als Vorlesungen, Seminare oder praktische Übungen absolviert werden, zählen:

Mathematik und Physik
Grundlagen der Informatik und der Programmiersprachen
Digitaltechnik
technisches Englisch
elektronische Messtechnik
Kommunikationstechniken
Grundschaltungen und Bauelemente
Automatisierung von Prozessen
Dynamik von Maschinen
elektrische Maschinen
Energieanlagen und regenerative Energiesysteme
Energieerzeugung und Energiemanagement
Leistungselektronik
Halbleiterschaltungen und Mikrorechnertechnik
Betriebswirtschaftslehre

Weiterhin müssen Wahlpflichtmodule belegt werden, zum Beispiel:

angewandte Mathematik und Wahrscheinlichkeitsrechnung
Datenkompression
drahtlose Übertragungstechniken
elektromagnetische Verträglichkeit
Sensoren und elektronische Messtechnik
Energieerzeugung und Energieverteilung
Gebäudesystemtechnik

Während des Studiums wird an Projekten gearbeitet, zudem finden Exkursionen statt. An manchen Hochschulen ist ein Praxissemester Pflicht. Zudem besteht oft die Möglichkeit eines Auslandssemesters. Am Ende des Studiums steht das Verfassen der Bachelorarbeit, in den Prüfungsordnungen ist meistens auch eine mündliche Prüfung, das sogenannte Kolloquium, vorgesehen. Die Regelstudienzeit Bachelor Elektrotechnik beträgt sieben Semester.

Elektrotechnik Master

Das Masterstudium Elektrotechnik

Wer später eine Führungsposition übernehmen oder in der Forschung tätig sein will, muss nach dem Bachelor ein Masterstudium anschließen. Man unterscheidet zwischen dem konsekutiven Master, der auf den Inhalten des Bachelorstudiums aufbaut und dem nichtkonsekutiven Master mit anderer Ausrichtung. Eine Spezialisierung im Master kann auf Informations- und Kommunikationstechnik, Elektroenergietechnik, Robotik, Mikroelektronik, Medizintechnik, regenerative Energien und viele weitere erfolgen. Das Studienangebot im Master umfasst zudem Veranstaltungen, die Studierende auf höhere Positionen vorbereiten. Die einzelnen Module im Master sind:

Höhere Mathematik für Ingenieure
Nano-und Mikrosystemtechniken
Fahrzeugantriebe
Elektrodynamik
Quantenmechanik
Projektleitung
Prozessautomatisierung
Qualitätsmethoden und Verbesserungsmethoden
Hochfrequenztechnik
Technische Mechanik
Computersimulation

Für die Anfertigung der Masterarbeit ist ein komplettes Semester angesetzt. Die Abschlussarbeit ist umfangreicher als beim Bachelor und fußt auf der Analyse der Ergebnisse einer eigenen Forschung der Studierenden. Auch im Master stehen noch Praktika oder eine Projektarbeit auf dem Studienplan, ebenso praktische Unterrichtseinheiten im Labor.

Elektrotechnik Voraussetzungen

Voraussetzungen Elektrotechnik: Zulassung zum Studium

Zur Aufnahme des Studiums der Elektrotechnik wird eine Hochschulzugangsberechtigung benötigt. Das ist vor allem das Abitur in Form der Allgemeinen Hochschulreife, doch auch die Fachhochschulreife oder die fachgebundene Hochschulreife. Ein Meisterbrief in einem elektrotechnischen Handwerk befähigt zur Aufnahme eines Studiums der Elektrotechnik, Auskunft zu den Aufnahmebedingungen erteilen die jeweiligen Hochschulen. Für die Aufnahme in den Masterstudiengang ist ein abgeschlossenes Bachelorstudium verpflichtend.

Die Zulassungsbedingungen der einzelnen Unis sind sehr entgegenkommend. Oft gibt es keinen NC und falls doch, ist dieser nicht hoch. Auch Beschränkungen bezüglich der Studentenkapazität gibt es oft nicht, in der Regel werden alle Bewerber zum Studium zugelassen. Da sich Aufnahmebedingungen schnell ändern können, sollte sich immer zeitnah bei der Hochschule informiert und gegebenenfalls nach Alternativen gesucht werden.

Persönliche Voraussetzungen

Da das Studium der Elektrotechnik sehr mathematisch aufgestellt ist, sind sehr gute bis gute Schulnoten auf jeden Fall hilfreich. Technisches Interesse, auch an Informatik, die Voraussetzung zu logischem Denken und ein gutes Abstraktionsvermögen sollten gegeben sein. Wissenschaftliche Neugier ist ebenfalls ein Bonus. Daneben ist im Beruf Experimentierfreude und die Fähigkeit, im Team zu arbeiten, angebracht.

Elektrotechnik Unis

Elektrotechnik Universitäten und Hochschulen

Den einen Weg eines Studiums der Elektrotechnik gibt es nicht. Das Fach kann an Universitäten, Fachhochschulen, staatlichen und privaten Hochschulen, als Duales Studium oder sogar als Fernstudium absolviert werden. Seitdem die Studiengänge auf Bachelor und Master umstrukturiert wurden, sind die Abschlüsse von Universität und Fachhochschule formal gleichgestellt. Fachhochschulen haben den Vorteil, dass sie praxisbezogenere Ausbildungsmöglichkeiten haben und eng mit der Wirtschaft verzahnt sind.

Universitäten legen traditionell den Schwerpunkt auf Forschung und theoretische Aspekte. Private Hochschulen haben oft eine sehr gute Ausstattung und zeichnen sich durch eine persönliche Betreuung der Studierenden aus. An staatlichen Hochschulen und Universitäten ist das Studium breiter aufgestellt und punktet mit vielfältigen Angeboten.

Das duale Studium der Elektrotechnik stellt für viele die optimale Verbindung von Theorie und Praxis dar. In einem Betrieb wird eine Lehre als Elektroniker absolviert, während gleichzeitig ein Bachelorstudium verfolgt wird. Der Arbeitgeber übernimmt die Kosten des Studiums und zahlt zudem ein Lehrlingsgehalt. Nach Beendigung der Ausbildung erhält man sowohl einen Gesellenbrief als auch den Bachelor. In der Regel übernimmt das Unternehmen Kandidaten eines dualen Studiums nach Abschluss der Ausbildung.

Doch auch, wer schon länger im Beruf ist, kann Elektrotechnik berufsbegleitend studieren. Das geht meistens in Form eines Fernstudiums, das jedoch auch regelmäßig Präsenz- und Praxisphasen erforderlich macht. Ein Fernstudium erfordert jedoch hohe Disziplin und Selbstverantwortung, um die Ausbildung erfolgreich abzuschließen.

Die Abschlüsse sind bei jeder Studienform dieselben. Der Bachelor wird abgeschlossen mit dem Bachelor of Science (B.Sc.) oder dem Bachelor of Engineering (B.Eng.). Ein Masterabsolvent führt entweder den Titel Master of Science (M.Sc.) oder Master of Engineering (M.Eng.).

Das Studium der Elektrotechnik ist an rund 150 Universitäten und Hochschulen in Deutschland möglich. Rankings des Zentrums für Hochschulentwicklung (CHE) geben eine gute Übersicht und Orientierung. Trotz allem ist die beste Universität nicht unbedingt die beste für die eigenen Wünsche und Ziele, am besten informiert man sich bei den infrage kommenden Hochschulen selbst.

Die fünf besten Hochschulen für Elektrotechnik in Deutschland laut CHE sind:

Elektrotechnik Berufsaussichten

Die Berufsaussichten in der Elektrotechnik

Die Berufsaussichten für Absolventen der Elektrotechnik sind hervorragend, denn es gibt mehr offene Stellen als Bewerber in Deutschland. Zu den potentiellen Arbeitgebern gehören nicht nur die Elektro- und Elektronikindustrie, sondern auch Telekommunikationsanbieter, die Energiewirtschaft, Auto-, Luft- und Raumfahrtindustrie, Verkehrstechnik, Medizintechnik oder Mikrosystem- und Nanotechnik sowie weitere Branchen.

Elektrotechnik Gehalt

Das Gehalt in der Elektrotechnik

Je nach Unternehmen und Position liegt die Spannweite beim Gehalt in der Elektrotechnik zwischen 1800 und 8000 Euro brutto. Das durchschnittliche Monatsgehalt für einen Absolventen der Elektrotechnik beträgt aktuell in etwa 3050 Euro brutto.

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