Software Engineering - Definition, Studium, Gehalt

 

Komplexe Softwareprogramme sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken: Waschmaschinen, Kraftfahrzeuge, Computer und Smartphones enthalten allesamt Softwaretechnik. Software Engineering ist ein essenzieller Bereich, der sich mit Fragestellungen befasst, die mit der Entwicklung, Organisation und Wartung von Softwaresystemen zusammenhängen. Der folgende Artikel informiert Sie umfassend über die Ausbildung, Tätigkeit und das Berufsbild des Software Engineers bzw. Softwareentwicklers. 

 

 

 

Definition: Was ist Software Engineering?

 

Software Engineering bezeichnet üblicherweise auf deutsch die Softwaretechnik. Dieser Bereich umfasst vor allem jene Aspekte, die sich mit der Planung, Entwicklung sowie der Anwendung und Instandhaltung von Software befassen. Dabei kommen insbesondere wissenschaftliche Einsichten zum Einsatz, um effiziente und zuverlässig funktionierende Software unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten herzustellen.

 

Innerhalb des Software Engineerings werden sowohl technisch als auch betriebswirtschaftlich orientierte Fragestellungen bearbeitet. Dadurch lässt sich Software Engineering teilweise der praktischen Informatik sowie der Wirtschaftsinformatik zuordnen. 

 

 

Teilbereiche des Software Engineerings

 

Damit gehen zahlreiche Teilgebiete in das Software Engineering ein. Gemeinsam steuern diese Teilbereiche zur konkreten Softwareentwicklung bei. Diese Teilbereiche beinhalten grundsätzlich die Softwareentwicklung, das Projektmanagement, die Softwarequalitätssicherung sowie die Softwaretechnologie.

 

Daneben lassen sich weitere Bereiche ausmachen, die der Softwaretechnik angehören. Hierzu zählen vor allem:

 

• Risikomanagement
• Anforderungserhebung
• Systemdesign sowie technischer Entwurf
• Implementierung, Softwaretest, Softwareeinführung
• Wartung, Pflege und Instandhaltung der Software

 

Die Begriffe „Softwareentwicklung“ und „Softwaretechnik“ lassen sich häufig synonym verwenden. Allerdings gehört die Softwareentwicklung im engeren Sinne eher einer Disziplin innerhalb der Softwaretechnik an. 

 

 

Ziele des Software Engineerings

 

Aufgrund der vielfältigen Struktur des Arbeitsfeldes, besteht das grundlegende Ziel der Softwaretechnik darin, eine Qualitätssoftware herzustellen. Bestimmte Prinzipien, Methoden und Werkzeuge tragen zusätzlich dazu bei, die Problemkomplexität zu reduzieren.

 

Ausbildung und Karriere im Software Engineering – Aufbau des Studiums 

 

Der Beruf des Software Engineers ist in der deutschen Übersetzung dem des Software Ingenieurs (aber auch dem des Softwareentwicklers) zuzuordnen. Somit ist normalerweise ein Studium erforderlich, um sich als Softwareingenieur/Softwareentwickler bezeichnen zu dürfen. Für gewöhnlich erfolgt das Software Engineering-Studium im Rahmen eines Grundstudiums und Hauptstudiums mit einer begleitenden Praxisphase. Die modernen Bachelor- und Masterstudiengänge vermitteln das theoretische und praktische Wissen, das notwendig ist, um den Beruf qualifiziert ausüben zu können. 

 

 

 

 

Das Software Engineering Bachelor-Studium

 

Für gewöhnlich lässt sich das Studium in einem Bachelorstudiengang absolvieren. Diese Bachelorphase im Software Engineering ist in drei Phasen untergliedert: Grundstudium, Hauptstudium und einer Praxisphase. Das Grundstudium umfasst in der Regel das erste und zweite Semester. Dort bekommen Sie die Grundlagen vermittelt, die für den Fortgang des Studiums erforderlich sind. Das beinhaltet die Grundlagen der Informatik ebenso wie betriebswirtschaftliches Basiswissen.

 

Anschließend folgt das Hauptstudium während der folgenden Semester. Dabei erlangen Sie vertieftes Wissen über die Informatik. Diese Phase der Ausbildung im Software Engineering ermöglicht es ebenfalls, der Karriere eine erste, spezifische Richtung zu geben. Denn im Hauptstudium lassen sich entsprechende Schwerpunkte auswählen, um eine bestimmte Richtung einzuschlagen. 

 

Im Regelfall enthält das Software Engineering Studium ein Praxissemester. Dieses ermöglicht es Ihnen, das theoretisch erlernte Wissen im realen Praxisalltag anzuwenden und zu vertiefen. Innerhalb dieses Praxissemesters arbeiten die Studenten und Studentinnen in einem Unternehmen. Dadurch lernen Sie den Berufsalltag besonders effektiv kennen. Häufig wird ein Auslandssemester empfohlen, um für die globalisierte Arbeitswelt ideal vorbereitet zu sein.

 

Den Abschluss des Bachelorstudiums bildet die Bachelorthesis. Der erfolgreiche Abschluss erlaubt es Ihnen den Titel Bachelor of Engineering zu führen. Nach dem Bachelorstudium können Sie wahlweise einen Masterstudiengang absolvieren oder direkt in den Beruf einsteigen. Der Master ist besonders für diejenigen empfehlenswert, die eine Führungsposition im Management anstreben. Denn das Masterstudium vermittelt vor allem Führungskompetenzen und Soft Skills im Software Engineering.

 

Software Engineering, manchmal auch Systems Engineering, lässt sich aktuell zum Beispiel an folgenden Hochschulen in Deutschland studieren:

 

• RWTH Aachen
• HS Aalen
• HAW Augsburg
• Code Berlin
• Uni Bremen
• TU Chemnitz
• HHN Heilbronn
• HS Koblenz
• VH Leipzig
• TUM München
• Uni Saarbrücken
• Uni Ulm

 

Fähigkeiten und Fertigkeiten im Software Engineering

 

Im Software Engineering gelten die herkömmlichen Ingenieursdisziplinen als Vorbilder. Dabei kommt es bei der Tätigkeit in dem Gebiet hauptsächlich auf Abstraktionsvermögen und analytisches Denken an. Denn im Software Engineering stehen Betriebssysteme, Datenbanken, Entwicklungsverfahren, Intranet und Internet sowie die diversen Programmiersprachen im Vordergrund. Wer Software Engineering studiert, besitzt vielfach die Fähigkeit, sich schnell und mit System in ein Thema einzuarbeiten. 

 

Modernes Software Engineering umfasst vor allem komplexe Softwaresysteme. Daher ist Praxiserfahrung ein wichtiger Baustein auf der Karriereleiter. Teamfähigkeit ist eine weitere Kompetenz, die unerlässlich ist, um im Software Engineering erfolgreich zu sein. Denn Kundenberatung ist oftmals ein Teilbereich des Berufsbildes „Software Engineer“. 

 

Softwareingenieure sind dementsprechend kommunikationsstark, da sie in sämtlichen Projektphasen involviert sind und zwischen den einzelnen Teilbereichen als Ansprechpartner fungieren. Sogenannte Soft Skills wie Präsentationstechniken oder Krisen- und Konfliktmanagement gehören daher in vielen Fällen zum Software Engineering-Studium und der Ausbildung dazu.

 

Berufsaussichten im Software Engineering

 

Im Software Engineering stellen die vielzähligen Einsatzbereiche einen immensen Vorteil dar. Dadurch besteht auf dem Arbeitsmarkt im In- und Ausland gleichermaßen eine große Nachfrage nach Softwareingenieuren. Für Absolventen im Bereich Software Engineering sind vor allem Stellenanzeigen relevant, die folgende Berufsbezeichnungen ansprechen: 

• Application Engineer
• Berechnungsingenieur
• Entwicklungsingenieur
• IT-Projektleiter oder IT-Projektmanager
• Quality Engineer
• Softwareentwickler
• Softwareingenieur oder Software Engineer
• Softwaretechnikingenieur
• Systemarchitekt
• Systemingenieur oder System Engineer

 

Die Tätigkeit als Softwareentwickler im Überblick

 

Der Softwareentwickler oder Software Engineer ist vielseitig einsetzbar. Im Grunde genommen können Sie überall dort tätig werden, wo Software im Einsatz ist. Ob international tätige Konzerne oder mittelständische Unternehmen: Software Engineering bietet eine große Palette möglicher Berufsfelder an. Beispielsweise ist eine Tätigkeit in der Computerspiele-Industrie, in Transport- und Dienstleistungsunternehmen oder in Bereichen mit modernen Kommunikationstechniken denkbar.

 

 

 

Das Gehalt im Software Engineering 

 

Das Gehalt eines Softwareentwicklers variiert: Es hängt insbesondere von der Branche und der Größe des Unternehmens ab. Der Einstieg in den Beruf ist verstärkt über ein Studium zu realisieren. Allerdings existieren ebenso Quereinsteiger, die das technische Wissen und Know-how mit der Zeit und Erfahrung erworben haben. 

 

Demnach startet ein Softwareentwickler, der ein Informatikstudium absolviert hat, bei etwa 40.000 Euro (brutto) jährlich. Im Durschnitt liegt der jährliche Verdienst – je nach Position, Berufserfahrung und Unternehmen – bei etwa 60.000 bis 70.000 Euro pro Jahr. Projekt- oder Abteilungsleiter im Software Engineering verdienen ungefähr 80.000 bis 90.000 Euro.